Manche verdrehen die Worte ganz unbewusst im Mund, jetzt geht's auch auf Knopfdruck:
www.sprichwortgenerator.de
Samstag, 26. November 2011
Dienstag, 22. November 2011
Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Chroniken
In der WG-Wildbahn beobachtet, drängten sich dabei gelegentlich gewisse Vergleiche aus der freien Natur auf. Aber wie ist es, wenn man mit einem echten Känguru zusammenlebt? Dazu noch einem kommunistischen?
Marc-Uwe Kling beschreibt diese nicht gerade alltägliche Situation (zumindest nicht hier im gesitteten Süden) und treibt einem dabei die Lachtränen in die Augen. Dieses Buch ist insbesondere ein Schmaus für die Ohren, bei mir hat sich die Wirkung beim Anhören voll entfaltet.
Obwohl ich gestehen muss, dass ich die über-euphorische Empfehlung meines Kollegen nicht gleich nachvollziehen konnte, bekommen jetzt alle Leser mit einem Funken schwarzen Humors meine uneingeschränkte Empfehlung. Mich ereilte nämlich recht bald der Rapante-Effekt*. Wer Rene Marik kennt, weiß, wovon ich rede. Wer nicht, der lese die Fußnote.
Da macht also ein unverblümtes Beuteltier die Enklave des Kleinkünstlers zur neuen Spaß-WG und schon jagt ein Kalauer den nächsten. Ob es nun auf die wahnwitzige Idee kommt, eine endlos lange Not-To-Do-Liste aufzustellen, die es immer bei Nichtgefallen der aktuellen Situation zitiert, oder das Wort 'Tier' im Johannes-Evangelium durch 'Bier' ersetzt. Auch seine unkontrollierten Wutanfälle und die Fähigkeit, aus jeder Fliege eine Staatskrise zu machen, strapazieren die Lachmuskeln enorm. Und dann erst die falsch zugeordneten Zitate.
Eine kleine Kostprobe:
Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugelich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. Silvio Berlusconi
Das Känguru hat trotz seiner Verwirrtheit eine recht genaue Vorstellung davon, wie andere in den Wahnsinn zu treiben sind. Zum Beispiel durch die schlimmsten Kalauer. Gerlinde gesagt, fehlt hier die Po Ente. Mich beschleicht beim Zuhören ein sehr wohliges Gefühl von Fremdfreude - ungefähr das Gegenteil des Fremdschämens. So wie bei Calvin & Hobbes. So ein lustiges Kind, aber wenn es meins wäre, würde es seinen siebten Geburtstag nicht mehr erleben...
Haha, da muss ich schon wieder lachen, weil, da war doch das mit dem Känguru, wo es.... ach hört es euch doch selber an.
*Rapante-Effekt, der: Proportionale Zunahme der Lustigkeit durch mehrmaliges Anhören, beschreibt außerdem spontane, scheinbar zusammenhangslose Lachanfälle, noch Stunden später
Samstag, 19. November 2011
Und was sagt dir dieses Buch?
Diese Büchergeister haben sich wohl direkt aus Unhaim oder dem Friedhof der Vergessenen Bücher erhoben. Was uns die Fotoserie von Nick Georgiou wohl sagen soll, ist: Never judge a book by its title!
Freitag, 18. November 2011
Süddeutsche Zeitung digital.
Das nenne ich mal ein digitales Wunderkind.
Wie angekündigt, habe ich in der letzten Woche tagtäglich die neue iPad-App der Süddeutschen durchleuchtet. Nachdem ich mich von der Vollversion in Papier zum ePaper gemausert hatte - ein simples Pdf zum Download - hat die SZ jetzt endlich ganz Fuß in den Virtuellen Landen gefasst.
Wie angekündigt, habe ich in der letzten Woche tagtäglich die neue iPad-App der Süddeutschen durchleuchtet. Nachdem ich mich von der Vollversion in Papier zum ePaper gemausert hatte - ein simples Pdf zum Download - hat die SZ jetzt endlich ganz Fuß in den Virtuellen Landen gefasst.
Nachdem ich mich schon an das Rein- und Rauszoomen, das Hin- und Herwischen des ePapers gewöhnt hatte, das einfach nur ein exaktes digitales Abbild der Papierversion war, überraschte mich die neue App mit einigen netten Funktionen.
Abonnenten können sich einloggen und ihre tägliche Ausgabe, sowie das Magazin herunterladen. Jeder, der nur mal virtuelle Tinte schnuppern möchte, darf seinen iTunes-Geldbeutel zücken.
Ein erster Blick in das Layout erfreut: schön, klar und irgendwie...SZ. Es passt. Das tröstet mich schon ein wenig darüber hinweg, dass ich nun definitiv etwas in der Hand halte, das optisch kaum noch etwas mit einer klassischen Zeitung zu tun hat.
Dafür kann ich jetzt Eselsohren machen und skandalöse Artikel abspeichern oder an Freunde schicken.
Abonnenten können sich einloggen und ihre tägliche Ausgabe, sowie das Magazin herunterladen. Jeder, der nur mal virtuelle Tinte schnuppern möchte, darf seinen iTunes-Geldbeutel zücken.
Ein erster Blick in das Layout erfreut: schön, klar und irgendwie...SZ. Es passt. Das tröstet mich schon ein wenig darüber hinweg, dass ich nun definitiv etwas in der Hand halte, das optisch kaum noch etwas mit einer klassischen Zeitung zu tun hat.
Dafür kann ich jetzt Eselsohren machen und skandalöse Artikel abspeichern oder an Freunde schicken.
Und noch etwas enthüllt die App - sie erlaubt einen Blick direkt in die (so stell ich sie mir immer noch vor, Realität - who cares?) verqualmten Großraumredaktionsbüros mit vielen rasenden Reportern, die wild in Telefone schreien oder, gejagt vom Redaktionsschluss, auf ihre Tastaturen einhacken. Zu jedem Artikel gibt es ein Kurzprofil seines Schöpfers. Wer möchte, darf dem Autor gleich seine ungefilterte Meinung zum Artikel per E-Mail zugekommen lassen.
Zum Glück wurden die Kategorien beibehalten und ich kann den Sport-Teil getrost weiterhin (nur leider nicht mehr so theatralisch, begleitet von lautem Geraschel) ignorieren. Schnell und übersichtlich kann man schnell zwischen den Themen wechseln und muss sich nicht erstmal durch einen Papierberg wühlen.
So und nun zu den wirklich funky Features. Die SZ hat es sich nicht nehmen lassen, wie schon im Magazin, Videos und vorgelesene Kolumnen einzubauen. Die interaktiven Grafiken irritieren mich ein wenig, es ist doch seltsam, das man bei der Abbildung der Terrorzielorte über die bunten Punkte schmunzelt, die lustig hin und herspringen.
Das finde ich sehr löblich, denn was soll der ganze Schnickschnack, wenn man nicht über den Tellerrand hinausdenkt?
Sehr fein ist auch, dass die Ausgabe schon um 19 Uhr am Vorabend abgerufen werden kann und um 23 Uhr noch einmal aktualisiert wird, falls ein italienischer Premier das Handtuch schmeißt oder Rockstars das Zeitliche segnen sollten.
Und zum krönenden Abschluss will ich noch ein Loblied auf die Süddeutsche singen. Denn eigentlich war die Absicht dieses Posts, über die Inhalte und den Stil dieser Zeitung zu berichten, nicht über ihre neuen Kleider. Wie man sieht, hat die App mich doch etwas überrascht.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bis in die späte Oberstufe hinein, Politik einfach nicht spannend fand. Dass das nicht an den Inhalten liegt (hey, die besten Geschichten schreibt das Leben), sondern an der literarische schmackhaften Verpackung, lernte ich erst später. Dabei bemühte ich mich immer wieder, legte das betroffene Blatt jedoch schon recht bald wieder zur Seite.
Ich hatte Zeitungen längst als literarische Einöde abgestempelt. Niemals hätte ich gedacht, dass sich subtile Spitzen und markante Sätze zwischen den Spalten verstecken könnten. Wenn mir jetzt irgendein gewichtiger Preis verliehen werden würde, würde ich auch der Süddeutschen danken, für die Missionierung zu einem akzeptablen Interesse an dem Weltgeschehen um mich herum. Eigentlich ist eine Zeitung doch nichts anderes als eine Seifenoper ohne Finale, ein nicht endenwollender Roman - der feuchte Traum eines jeden Literaten.
Zum Glück wurden die Kategorien beibehalten und ich kann den Sport-Teil getrost weiterhin (nur leider nicht mehr so theatralisch, begleitet von lautem Geraschel) ignorieren. Schnell und übersichtlich kann man schnell zwischen den Themen wechseln und muss sich nicht erstmal durch einen Papierberg wühlen.
So und nun zu den wirklich funky Features. Die SZ hat es sich nicht nehmen lassen, wie schon im Magazin, Videos und vorgelesene Kolumnen einzubauen. Die interaktiven Grafiken irritieren mich ein wenig, es ist doch seltsam, das man bei der Abbildung der Terrorzielorte über die bunten Punkte schmunzelt, die lustig hin und herspringen.
Das finde ich sehr löblich, denn was soll der ganze Schnickschnack, wenn man nicht über den Tellerrand hinausdenkt?
Sehr fein ist auch, dass die Ausgabe schon um 19 Uhr am Vorabend abgerufen werden kann und um 23 Uhr noch einmal aktualisiert wird, falls ein italienischer Premier das Handtuch schmeißt oder Rockstars das Zeitliche segnen sollten.
Und zum krönenden Abschluss will ich noch ein Loblied auf die Süddeutsche singen. Denn eigentlich war die Absicht dieses Posts, über die Inhalte und den Stil dieser Zeitung zu berichten, nicht über ihre neuen Kleider. Wie man sieht, hat die App mich doch etwas überrascht.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bis in die späte Oberstufe hinein, Politik einfach nicht spannend fand. Dass das nicht an den Inhalten liegt (hey, die besten Geschichten schreibt das Leben), sondern an der literarische schmackhaften Verpackung, lernte ich erst später. Dabei bemühte ich mich immer wieder, legte das betroffene Blatt jedoch schon recht bald wieder zur Seite.
Ich hatte Zeitungen längst als literarische Einöde abgestempelt. Niemals hätte ich gedacht, dass sich subtile Spitzen und markante Sätze zwischen den Spalten verstecken könnten. Wenn mir jetzt irgendein gewichtiger Preis verliehen werden würde, würde ich auch der Süddeutschen danken, für die Missionierung zu einem akzeptablen Interesse an dem Weltgeschehen um mich herum. Eigentlich ist eine Zeitung doch nichts anderes als eine Seifenoper ohne Finale, ein nicht endenwollender Roman - der feuchte Traum eines jeden Literaten.
Donnerstag, 17. November 2011
5 Dinge, die ich auf eine Insel mitnehmen würde.
www.walltowatch.com/view/1285
www.flickr.com/photos/josephrobertson/2265297242/
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Donnerstag, 10. November 2011
Bildungsauftrag.
Bücher lesen schön und gut, das klappt ja. Sobald ich mich jedoch auf eine Sache in meinem Leben mehr konzentriere, fallen andere Leiden - und sonstige -schaften unter den Tisch.
Der Begriff Opportunitätskosten, mit dem mich meine BWL-Professoren in regelmäßige Sinnkrisen stürzten (Warum sitzt du hier und nicht in einer ausufernden Diskussion mit einem ambitionierten Literaturprofessor, der gerade Sartre auseinandernimmt? Order warum porträtierst du nicht gerade einen jungen, wunderschönen, männlichen Akt in der Vorlesung "Freies Zeichnen"? Aber nein, du wolltest ja Spießer werden.), hat für mich gerade greifbare Bedeutung.
Gerade konzentriere ich mich in meiner Freizeit auf die Beweglichkeit von Körper und Geist (Proust trifft Fitnessstudio), das langsame Beseitigen persönlicher Altlasten (ja, ich meine auch so profane Späße wie das Ausmisten des Kleiderschranks und die Steuererklärung) und die Quest nach Weihnachtsgeschenken für meine expandierende Familie. Die Kehrseite der Medaille: meine Gitarre schaut mich vorwurfsvoll durch tränenverhangene Saiten an und, jetzt schäme ich mich so ziemlich, mein Bruder eröffnete mir als Erster, dass Gaddafi die Erdoberfläche jetzt von unten betrachet.
Ja, das muss man erstmal verkraften.
Krasser Bildungsverlust in nur drei Wochen! Dabei habe ich die Sueddeutsche abonniert, bin aber einfach nicht mehr zum Lesen gekommen. Und wenn man, wie ich, kein Radio hört und den Fernseher nur als zeitgenössische Dekoration betrachtet, passiert das ratzfatz.
Gut, eine Lösung muss her - ein entblößter Geist fühlt sich allzu schrecklich an, muss ich gestehen. Daher widme ich mich diese Woche mal ganz dem nagelneuen Digital-Paket der SZ, von der täglichen ePaper-Ausgabe in der iPad-App und dem iPad-Magazin.
Eine ziemlich lobenswerte Sache, wie ich mit der Zeit, bei meiner Umstellung von der Papierausgabe zum virtuellen Blättchen festgestellt habe. Ich tue ja nicht nur Gutes für die Umwelt, weil ich Bäume rette, sondern erhalte die Zeitung schon am Vorabend, muss morgens nicht in die Kälte zwei Stockwerke runtertapern und verschämt meine Nachbarn im Pyjama begrüßen - nein, ich zahle auch noch weniger und mein iPad hat nun tatsächlich einen Sinn. Ein Halleluja! auf die Technik.
Lange Zeit hatte ich noch die Wochenendausgabe, einzig und allein dem beigelegten Freitagsmagazin zuliebe. Das gibt es nun endlich auch als iPad-App und schon ist der Papierkrieg ganz beendet. Schlussendlich hat die SZ ihr Online-Angebot nun durch das Digital Paket erweitert, bin gespannt, was mich hier erwartet.
Um in Zukunft wieder klugen Senf von mir geben zu können, verordne ich mir selber auch noch die tägliche Portion 100 Sekunden-Tagessschau - ebenfalls in einer App erhältlich.
Heimlich lese ich aber trotzdem noch einmal die Stadt der Träumenden Bücher. Konnte ich nicht unterdrücken.
Der Begriff Opportunitätskosten, mit dem mich meine BWL-Professoren in regelmäßige Sinnkrisen stürzten (Warum sitzt du hier und nicht in einer ausufernden Diskussion mit einem ambitionierten Literaturprofessor, der gerade Sartre auseinandernimmt? Order warum porträtierst du nicht gerade einen jungen, wunderschönen, männlichen Akt in der Vorlesung "Freies Zeichnen"? Aber nein, du wolltest ja Spießer werden.), hat für mich gerade greifbare Bedeutung.
Gerade konzentriere ich mich in meiner Freizeit auf die Beweglichkeit von Körper und Geist (Proust trifft Fitnessstudio), das langsame Beseitigen persönlicher Altlasten (ja, ich meine auch so profane Späße wie das Ausmisten des Kleiderschranks und die Steuererklärung) und die Quest nach Weihnachtsgeschenken für meine expandierende Familie. Die Kehrseite der Medaille: meine Gitarre schaut mich vorwurfsvoll durch tränenverhangene Saiten an und, jetzt schäme ich mich so ziemlich, mein Bruder eröffnete mir als Erster, dass Gaddafi die Erdoberfläche jetzt von unten betrachet.
Ja, das muss man erstmal verkraften.
Krasser Bildungsverlust in nur drei Wochen! Dabei habe ich die Sueddeutsche abonniert, bin aber einfach nicht mehr zum Lesen gekommen. Und wenn man, wie ich, kein Radio hört und den Fernseher nur als zeitgenössische Dekoration betrachtet, passiert das ratzfatz.
Gut, eine Lösung muss her - ein entblößter Geist fühlt sich allzu schrecklich an, muss ich gestehen. Daher widme ich mich diese Woche mal ganz dem nagelneuen Digital-Paket der SZ, von der täglichen ePaper-Ausgabe in der iPad-App und dem iPad-Magazin.
Eine ziemlich lobenswerte Sache, wie ich mit der Zeit, bei meiner Umstellung von der Papierausgabe zum virtuellen Blättchen festgestellt habe. Ich tue ja nicht nur Gutes für die Umwelt, weil ich Bäume rette, sondern erhalte die Zeitung schon am Vorabend, muss morgens nicht in die Kälte zwei Stockwerke runtertapern und verschämt meine Nachbarn im Pyjama begrüßen - nein, ich zahle auch noch weniger und mein iPad hat nun tatsächlich einen Sinn. Ein Halleluja! auf die Technik.
Lange Zeit hatte ich noch die Wochenendausgabe, einzig und allein dem beigelegten Freitagsmagazin zuliebe. Das gibt es nun endlich auch als iPad-App und schon ist der Papierkrieg ganz beendet. Schlussendlich hat die SZ ihr Online-Angebot nun durch das Digital Paket erweitert, bin gespannt, was mich hier erwartet.
Um in Zukunft wieder klugen Senf von mir geben zu können, verordne ich mir selber auch noch die tägliche Portion 100 Sekunden-Tagessschau - ebenfalls in einer App erhältlich.
Heimlich lese ich aber trotzdem noch einmal die Stadt der Träumenden Bücher. Konnte ich nicht unterdrücken.
Mittwoch, 9. November 2011
Baguette und Buch
Tatsächlich blicken die Franzosen nicht nur gern ins Glas, sondern auch in so manches Buch. Wir erinnern uns, schon lange vor den Grafikphilosophen Uderzo und Goscinny lebten Literaturgötter in Frankreich, mit und ohne Hornbrille, fancy Frisuren und Geruchsphobien. Doch wer schreibt, liest noch lange nicht, das gilt genauso wie umgekehrt.
Daher habe ich ein paar Beweise für die Belesenheit der Franzosen direkt vor Ort gesammelt.
Das ist die noch ziemlich junge Städtische Bibliothek, früher einmal ein Theater des 19. Jahrhunderts, das den Aufstieg von Schwergewichten der französischen Kulturszene wie Tino Rossi und Yves Montand beheimatet hat. Heute ist außer der beeindruckenden Tür nicht mehr viel davon übrig geblieben. Nicht viel, aber das Wichtigste: Jede Menge Leidenschaft für Bücher. Und jede Menge Bücher.
Warum klingt alles auf Französisch schöner? (bin endlich im Besitz eines intellektuellen Beutels)
Mille bisous,
la biblio fille
Daher habe ich ein paar Beweise für die Belesenheit der Franzosen direkt vor Ort gesammelt.
Das ist die noch ziemlich junge Städtische Bibliothek, früher einmal ein Theater des 19. Jahrhunderts, das den Aufstieg von Schwergewichten der französischen Kulturszene wie Tino Rossi und Yves Montand beheimatet hat. Heute ist außer der beeindruckenden Tür nicht mehr viel davon übrig geblieben. Nicht viel, aber das Wichtigste: Jede Menge Leidenschaft für Bücher. Und jede Menge Bücher.
Warum klingt alles auf Französisch schöner? (bin endlich im Besitz eines intellektuellen Beutels)
Mille bisous,
la biblio fille
Sonntag, 6. November 2011
Walter Moers: Das Labyrinth der Träumenden Bücher
Ich habe das perfekte Buch gefunden.
Kennt ihr das, wenn man sich wünscht, ein Buch würde nicht aufhören? Eben das ist mir mit dem Labyrinth der Träumenden Bücher passiert. Als ich es zum ersten Mal in der Hand hielt, verspürte ich schon ein leises Bedauern, dass es wieder nur ein durch zwei Buchdeckel begrenztes Vergnügen sein würde. Schnell zu Ende (verflucht sei meine angeborene Lesegeschwindigkeit) und wieder würde es Monate, wenn nicht Jahre dauern bis ein neuer moersscher Erguss meine Lachmuskeln strapazieren würde.
Aber diesmal war es anders.
Schon nach zwei Dritteln des Buches ergriff mich eine leichte Unruhe.
Hildegunst von Mythenmetz, bereits der Held des ersten Buches (Die Stadt der Träumenden Bücher) war nach 200 Jahren (Lindwurmbonus!) wieder in besagte Stadt zurückgekehrt, die sich wie ein Phönix aus der Asche erhoben hatte. Schöner, spektakulärer und größer als jemals zuvor.
Wer das erste Buch kennt, erinnert sich daran, dass die ganze Stadt mitsamt ihren bibliophilen Einwohnern, Winkelgassen und Antiquariaten vom brennenden Schattenkönig in Flammen gesetzt wurde. Aufgrund eines Briefes, der den, zu einem alten, bequemen Sack mutierten Hildegunst aufrüttelte, betrat er zum ersten Mal wieder diesen Boden. Warum mich nun besagte Unruhe ergriff - das Buch lag bereits zu zwei spannenden Dritteln hinter mir und Mythenmetz war immer noch dabei, eifrig die Stadt wiederzuentdecken. Ein Spaß, muss ich sagen, und gern gelesen, weil Moers Gedankengebilde wohl das Mekka eines jeden Bücherfreundes sein müsste, doch der Titel des Buches ist ganz offensichtlich dem Labyrinth gewidmet und nicht der Bücherstadt.
Warum nun vom Labyrinth reden, wenn Mythenmetz sich nach mehreren hundert Seiten immer noch lieber mit den vielen Auswucherungen des Puppetismus, einer neuen Kunstform in Buchhaim, beschäftigt, als auch nur im entferntesten mit dem magischen Ort direkt unter seinen Füßen? Vielmehr weigert er sich vehement dagegen, auch nur einen Gedanken, geschweige denn eine geschuppte Zehe dort hineinzusetzen.
Selbst beim Mythenmeister Moers halte ich es schier unmöglich, auf den verbleibenden Seiten eine komplette Sinneswandlung bei einem gealterten Dinosaurier, pardon! Lindwurm, durchzukriegen, dazu noch ein rasantes, spannendes Katakombenabenteuer und das Ganze mit den berühmten mythenmetzschen Abschweifungen zu durchsetzen.
So langsam wurde klar, dass es nur zwei Enden möglich waren. Entweder hatte Moers in geistiger Umnachtung beschlossen, aus dem Buch lediglich eine Hommage an sein letztes Buch zu schreiben und dem Leser mit einem irreführenden Titel eine lange Nase zu drehen. Oder ich befand mich noch in der aufbrandenden Ouvertüre eines immer spannender werdenden Gesamtkunstwerkes.
Zum Glück wurden meine Hoffnungen nicht enttäuscht. Es handelt sich tatsächlich um eine mythenmetzsche Abschweifung par excellence. Deshalb werde ich hier zum ersten (und wahrscheinlich letzten) Mal, den allerletzten Satz eines Buches verraten:
Hier fängt die Geschichte an.
Ich freue mich!
Serviert mit: Bienenbrot
Dazugehört: Gravid Greed
Donnerstag, 3. November 2011
Gestatten, Omar Leswert.
Ich liebe es, in die Wunder Zamoniens einzutauchen.
Jedes Mal, wenn ich ein neues (oder altes) Werk des besten Geschichtenerzählers der Neuzeit aufschlage, lache ich schon nach zwei Absätzen.
Der Wiki-Artikel über den Autor sagt etwas ganz Essentielles über seine Erzählart: Die einfach gehaltene, leicht lesbare Oberfläche vermischt Abenteuer und Fantasy. Der Held - sei es nun der abenteuerlustige Käptn Blaubär, der wilde Wolpertinger Rumo, oder die niedlichen Fhernhachen Ensel und Krete, ein tapsiges Krätzchen, der große Dichterfürst Hildegunst von Mythenmetz oder mein Alltime Favorite, die Wilde Reise durch die Nacht des zwölfjährigen Gustave Doré, die literarische Illustration der berühmten Holzstiche des gleichnamigen Künstlers - durchläuft eine Charakterevolution, typisch für das Abenteuergenre. Vom gemütlichen Hobbit zum furchtlosen Held.
Aber dann geht Moers, wenn man will, sehr weit in die Tiefe. Und damit meine ich nicht seine vor Fantasie sprühenden Unterwelten, wie Untenwelt, das Labyrinth der Träumenden Bücher oder die Finsterberge. Komplex sind die literarischen Exkurse, die er in jedem zweiten Satz macht, die zahlreichen Anagramme, die einfach genial sind und nicht nur Hirnleistung, die nicht nur Geduld sondern auch etwas Allgemeinbildung erfordern.
Hier meine ersten geknackten Anagramme aus dem Labyrinth der Träumenden Bücher:
Evubeth van Goldwein - Ludwig van Beethoven
Regard Wanrich - Richard Wagner
Ossigichio Ronani - Gioachino Rossini
Gravid Greeg - Edvard Grieg
Jonas Nussrath - Johann Strauss
Elemi Deufelwalt - Emile Teufelwald
Flar Froc - Carl Orff
Uvera Miracel - Maurice Ravel
Ojahnn Golgo van Fontheweg - Johann Wolfgang von Goethe
Eseila Wimpershlaak - William Shakespeare
Olyander Conthura - Sir Arthut Conan Doyle
Volkodir Vanabim - Vladimir Nabokov
Jedes Mal, wenn ich ein neues (oder altes) Werk des besten Geschichtenerzählers der Neuzeit aufschlage, lache ich schon nach zwei Absätzen.
Der Wiki-Artikel über den Autor sagt etwas ganz Essentielles über seine Erzählart: Die einfach gehaltene, leicht lesbare Oberfläche vermischt Abenteuer und Fantasy. Der Held - sei es nun der abenteuerlustige Käptn Blaubär, der wilde Wolpertinger Rumo, oder die niedlichen Fhernhachen Ensel und Krete, ein tapsiges Krätzchen, der große Dichterfürst Hildegunst von Mythenmetz oder mein Alltime Favorite, die Wilde Reise durch die Nacht des zwölfjährigen Gustave Doré, die literarische Illustration der berühmten Holzstiche des gleichnamigen Künstlers - durchläuft eine Charakterevolution, typisch für das Abenteuergenre. Vom gemütlichen Hobbit zum furchtlosen Held.
Aber dann geht Moers, wenn man will, sehr weit in die Tiefe. Und damit meine ich nicht seine vor Fantasie sprühenden Unterwelten, wie Untenwelt, das Labyrinth der Träumenden Bücher oder die Finsterberge. Komplex sind die literarischen Exkurse, die er in jedem zweiten Satz macht, die zahlreichen Anagramme, die einfach genial sind und nicht nur Hirnleistung, die nicht nur Geduld sondern auch etwas Allgemeinbildung erfordern.
Hier meine ersten geknackten Anagramme aus dem Labyrinth der Träumenden Bücher:
Evubeth van Goldwein - Ludwig van Beethoven
Regard Wanrich - Richard Wagner
Ossigichio Ronani - Gioachino Rossini
Gravid Greeg - Edvard Grieg
Jonas Nussrath - Johann Strauss
Elemi Deufelwalt - Emile Teufelwald
Flar Froc - Carl Orff
Uvera Miracel - Maurice Ravel
Ojahnn Golgo van Fontheweg - Johann Wolfgang von Goethe
Eseila Wimpershlaak - William Shakespeare
Olyander Conthura - Sir Arthut Conan Doyle
Volkodir Vanabim - Vladimir Nabokov
Bisher ungelöst, unvergessliche Musiker wie:
Orchor Tezibel
Gynasok Irrwit
Igöri Ygleti
und legendäre Literaten:
Perla La Gadeon
Dölerich Hirnfiedler
Ali Aria Ekmirrner
Eiderich Fischnertz - Friedrich
Hermatius Mino
Munkel van Klopfstein
Stigma Hokk
Walgord Wurstwermer
Mandragora Xanax
Notorie Notstrumpf
Histrix Lhama
Volko Lukkenlos
Degura De Boken
Graf Eduald von Knozze
Delvatio Winterkrauth
Meera von Zinnen
Abiglay Faradam
Ipamoea Jagddurst
Runalf der Indifferente
Halo van Heilenschein
Artikularius Silbenpichler
Humido Le Quakenschwamm
Yohi Scala
Goriam Zepp
Stressolo von Treubein
Edo La Efendi
Upid Lyrikdrang
Eri Elfengold
Eglu Wicktid
Egmil von Wühlknegel
Ruberth Jasem
Abradauch Sellerie
Ove Usegart
Wywender La Trollblut
Clas Reischdenk
Orphetu Harnschauer
Avageus Luftbart
Graf Petroso De Gadusti
Nartina Schneidhasser
Hugobart Cramella
Elmura Voddnik
Tomok Zebulon
Exegidior Flammstrudel
Ach und mein eigener kleiner Beitrag: Omar Leswert, à la Walter Moers.
Orchor Tezibel
Gynasok Irrwit
Igöri Ygleti
und legendäre Literaten:
Perla La Gadeon
Dölerich Hirnfiedler
Ali Aria Ekmirrner
Eiderich Fischnertz - Friedrich
Hermatius Mino
Munkel van Klopfstein
Stigma Hokk
Walgord Wurstwermer
Mandragora Xanax
Notorie Notstrumpf
Histrix Lhama
Volko Lukkenlos
Degura De Boken
Graf Eduald von Knozze
Delvatio Winterkrauth
Meera von Zinnen
Abiglay Faradam
Ipamoea Jagddurst
Runalf der Indifferente
Halo van Heilenschein
Artikularius Silbenpichler
Humido Le Quakenschwamm
Yohi Scala
Goriam Zepp
Stressolo von Treubein
Edo La Efendi
Upid Lyrikdrang
Eri Elfengold
Eglu Wicktid
Egmil von Wühlknegel
Ruberth Jasem
Abradauch Sellerie
Ove Usegart
Wywender La Trollblut
Clas Reischdenk
Orphetu Harnschauer
Avageus Luftbart
Graf Petroso De Gadusti
Nartina Schneidhasser
Hugobart Cramella
Elmura Voddnik
Tomok Zebulon
Exegidior Flammstrudel
Ach und mein eigener kleiner Beitrag: Omar Leswert, à la Walter Moers.
Mittwoch, 2. November 2011
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