Wie angekündigt, habe ich in der letzten Woche tagtäglich die neue iPad-App der Süddeutschen durchleuchtet. Nachdem ich mich von der Vollversion in Papier zum ePaper gemausert hatte - ein simples Pdf zum Download - hat die SZ jetzt endlich ganz Fuß in den Virtuellen Landen gefasst.
Nachdem ich mich schon an das Rein- und Rauszoomen, das Hin- und Herwischen des ePapers gewöhnt hatte, das einfach nur ein exaktes digitales Abbild der Papierversion war, überraschte mich die neue App mit einigen netten Funktionen.
Abonnenten können sich einloggen und ihre tägliche Ausgabe, sowie das Magazin herunterladen. Jeder, der nur mal virtuelle Tinte schnuppern möchte, darf seinen iTunes-Geldbeutel zücken.
Ein erster Blick in das Layout erfreut: schön, klar und irgendwie...SZ. Es passt. Das tröstet mich schon ein wenig darüber hinweg, dass ich nun definitiv etwas in der Hand halte, das optisch kaum noch etwas mit einer klassischen Zeitung zu tun hat.
Dafür kann ich jetzt Eselsohren machen und skandalöse Artikel abspeichern oder an Freunde schicken.
Abonnenten können sich einloggen und ihre tägliche Ausgabe, sowie das Magazin herunterladen. Jeder, der nur mal virtuelle Tinte schnuppern möchte, darf seinen iTunes-Geldbeutel zücken.
Ein erster Blick in das Layout erfreut: schön, klar und irgendwie...SZ. Es passt. Das tröstet mich schon ein wenig darüber hinweg, dass ich nun definitiv etwas in der Hand halte, das optisch kaum noch etwas mit einer klassischen Zeitung zu tun hat.
Dafür kann ich jetzt Eselsohren machen und skandalöse Artikel abspeichern oder an Freunde schicken.
Und noch etwas enthüllt die App - sie erlaubt einen Blick direkt in die (so stell ich sie mir immer noch vor, Realität - who cares?) verqualmten Großraumredaktionsbüros mit vielen rasenden Reportern, die wild in Telefone schreien oder, gejagt vom Redaktionsschluss, auf ihre Tastaturen einhacken. Zu jedem Artikel gibt es ein Kurzprofil seines Schöpfers. Wer möchte, darf dem Autor gleich seine ungefilterte Meinung zum Artikel per E-Mail zugekommen lassen.
Zum Glück wurden die Kategorien beibehalten und ich kann den Sport-Teil getrost weiterhin (nur leider nicht mehr so theatralisch, begleitet von lautem Geraschel) ignorieren. Schnell und übersichtlich kann man schnell zwischen den Themen wechseln und muss sich nicht erstmal durch einen Papierberg wühlen.
So und nun zu den wirklich funky Features. Die SZ hat es sich nicht nehmen lassen, wie schon im Magazin, Videos und vorgelesene Kolumnen einzubauen. Die interaktiven Grafiken irritieren mich ein wenig, es ist doch seltsam, das man bei der Abbildung der Terrorzielorte über die bunten Punkte schmunzelt, die lustig hin und herspringen.
Das finde ich sehr löblich, denn was soll der ganze Schnickschnack, wenn man nicht über den Tellerrand hinausdenkt?
Sehr fein ist auch, dass die Ausgabe schon um 19 Uhr am Vorabend abgerufen werden kann und um 23 Uhr noch einmal aktualisiert wird, falls ein italienischer Premier das Handtuch schmeißt oder Rockstars das Zeitliche segnen sollten.
Und zum krönenden Abschluss will ich noch ein Loblied auf die Süddeutsche singen. Denn eigentlich war die Absicht dieses Posts, über die Inhalte und den Stil dieser Zeitung zu berichten, nicht über ihre neuen Kleider. Wie man sieht, hat die App mich doch etwas überrascht.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bis in die späte Oberstufe hinein, Politik einfach nicht spannend fand. Dass das nicht an den Inhalten liegt (hey, die besten Geschichten schreibt das Leben), sondern an der literarische schmackhaften Verpackung, lernte ich erst später. Dabei bemühte ich mich immer wieder, legte das betroffene Blatt jedoch schon recht bald wieder zur Seite.
Ich hatte Zeitungen längst als literarische Einöde abgestempelt. Niemals hätte ich gedacht, dass sich subtile Spitzen und markante Sätze zwischen den Spalten verstecken könnten. Wenn mir jetzt irgendein gewichtiger Preis verliehen werden würde, würde ich auch der Süddeutschen danken, für die Missionierung zu einem akzeptablen Interesse an dem Weltgeschehen um mich herum. Eigentlich ist eine Zeitung doch nichts anderes als eine Seifenoper ohne Finale, ein nicht endenwollender Roman - der feuchte Traum eines jeden Literaten.
Zum Glück wurden die Kategorien beibehalten und ich kann den Sport-Teil getrost weiterhin (nur leider nicht mehr so theatralisch, begleitet von lautem Geraschel) ignorieren. Schnell und übersichtlich kann man schnell zwischen den Themen wechseln und muss sich nicht erstmal durch einen Papierberg wühlen.
So und nun zu den wirklich funky Features. Die SZ hat es sich nicht nehmen lassen, wie schon im Magazin, Videos und vorgelesene Kolumnen einzubauen. Die interaktiven Grafiken irritieren mich ein wenig, es ist doch seltsam, das man bei der Abbildung der Terrorzielorte über die bunten Punkte schmunzelt, die lustig hin und herspringen.
Das finde ich sehr löblich, denn was soll der ganze Schnickschnack, wenn man nicht über den Tellerrand hinausdenkt?
Sehr fein ist auch, dass die Ausgabe schon um 19 Uhr am Vorabend abgerufen werden kann und um 23 Uhr noch einmal aktualisiert wird, falls ein italienischer Premier das Handtuch schmeißt oder Rockstars das Zeitliche segnen sollten.
Und zum krönenden Abschluss will ich noch ein Loblied auf die Süddeutsche singen. Denn eigentlich war die Absicht dieses Posts, über die Inhalte und den Stil dieser Zeitung zu berichten, nicht über ihre neuen Kleider. Wie man sieht, hat die App mich doch etwas überrascht.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bis in die späte Oberstufe hinein, Politik einfach nicht spannend fand. Dass das nicht an den Inhalten liegt (hey, die besten Geschichten schreibt das Leben), sondern an der literarische schmackhaften Verpackung, lernte ich erst später. Dabei bemühte ich mich immer wieder, legte das betroffene Blatt jedoch schon recht bald wieder zur Seite.
Ich hatte Zeitungen längst als literarische Einöde abgestempelt. Niemals hätte ich gedacht, dass sich subtile Spitzen und markante Sätze zwischen den Spalten verstecken könnten. Wenn mir jetzt irgendein gewichtiger Preis verliehen werden würde, würde ich auch der Süddeutschen danken, für die Missionierung zu einem akzeptablen Interesse an dem Weltgeschehen um mich herum. Eigentlich ist eine Zeitung doch nichts anderes als eine Seifenoper ohne Finale, ein nicht endenwollender Roman - der feuchte Traum eines jeden Literaten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen