Freitag, 6. Juli 2012

Forty Shades of Green

Vielleicht hat es da draußen tatsächlich jemanden gewundert, warum ein plötzlicher Schweigemonat auf meinem Blog ausgebrochen zu sein scheint. Geschlagene vier Wochen kein einziges Wort, oh weh. 

Aber wie alle Schulüberlebenskünstler hab ich auch eine griffige Ausrede parat: Ich war auf Reisen. 

Dabei hatte ich soviel vor: zum Beispiel ausführliche Rezensionen über die drei Game of Thrones-Bände zu schreiben. Und ja, da ist noch das Deutschlandalbum von Axel Hacke! Außerdem die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär von Walter Moers (immer und immer wieder). Kann man sich zum Schreiben einen schöneren Ort vorstellen als ein kleines, feines Café in einem irischen Fischerdörfchen? Oder eine Kunstgalerie im pulsierenden London?

Aber natürlich eignet sich jeder schöne Platz auch für tausend andere Dinge. So war ich eher mit Weltentdecken, Träumen, Lesen und Staunen beschäftigt und habe nicht ein einziges Wort geschrieben...

Ein kleiner Blick in meine (IneineandereWelt-)Reise gefällig? Das zumindest sollte für eine wenig Leselosigkeit entschädigen.

'"Guess who" hier gelebt hat und frauenfeindliche (aber hin und wieder inspirierende)
Worte in die Welt hinausgeschrieben- und gesagt hat?
Richtig, der werte Herr Oscar Wilde. Am Merrion Square No. 1 in Dublin.


...an dem galerielose Künstler noch heute Kunst an die Menschen bringen.


Kleines Verwirrspiel am Dublin Castle. Fotografiert vom Dach der wunderschönen
Chester Beatty Library, die wahren Meisterwerke der Buchkunst aus vielen
Jahrhunderten ein Zuhause gibt. 


Der "Fairy Tree" auf dem Hill of Tara. Ein Bändchen verspricht einen
erfüllten Wunsch sobald es sich in Nichts aufgelöst hat.


Der wundervolle Hill of Tara selber, der der Legende nach einst der Sitz der Hochkönige war.


Mein heiß erträumtes Zimmer in einem charmanten Bed & Breakfast in Belfasts schönem (intellektuell angehauchten) Süden. Hier treffen "Oxbridge", die (wenn ich jetzt noch einmal) wunderschöne (schreibe...) Universität, viele kleine Cafés und literarische Schwerenöter aufeinander.


Auch Belfast hat eine von den vielen schönen Bibliotheken Irlands, die Linen Hall Library.


Nicht gerade Worte, die man auf den ersten Blick sieht. Aber hinter dem beeindruckenden Giant's Causeway verbirgt sich die Geschichte vom Riesen Fionn mac Cumhaill, der seinem schottischen Erzfeind Benandonner eins über die Mütze ziehen wollte und deshalb ein paar Steine ins Meer warf. Drüben angelangt, bemerkte er, wie groß der andere eigentlich war und machte sich eilig auf den Rückweg. Doch Benandonner folgte ihm und so ließ sich der Gute in aller Eile von seiner Frau als Baby verkleiden. Ein Kind von solch monströsen Ausmaßen versetzte Benandonner einen gehörigen Schreck, als dieser sich die Größe des Vaters ausmalte. Flugs rannte er zurück in den sicheren Hafen seines Heimatlandes und riss dabei den Damm hinter sich. Geblieben ist nur der Giant's Causeway, auf den auch ich meine Füßchen setzte.





Die Macht der Worte.


Jetzt wird's spannend: Buchkunst im Modern Tate in London. Filmstar von John Latham hat mich daran erinnert, das Bücher nicht immer nur gelesen werden. Und genauso wie ein Buch immer wieder anders ist, wenn man es noch einmal liest, ist es bei diesem Werk: Die Seiten blättern sich gelegentlich durch vorbeiflitzende Asiaten um und schon entsteht eine neue Version... Ein schöner Gedanke.


Das ist...einfach nur Kunst. Hey, aber leuchtende Worte, auch schön!


Ganz versteckt im Dunkel meiner aufgebenden Kamera: ausgeschnittene Papierbuchstaben von Ewa Partum. Active Poetry bringt z.B James Joyces Ulysses unter die Menschen. An öffentlichen Plätzen. Nur schlau genug, sie zusammenzusetzen sollte man schon sein.




Ich liebe Wortspiele. Vor allem, wenn sie lecker sind.


Vorbeigehen ging einfach nicht. Darum hier ein Bild (Kusshand an Tolkien).


Wunder-, wunder-, wunderschön! Daunt Books, Londons charmantester und ich
meine auch, ältester Buchladen. So einen mag ich auch!


Ja, hier!
Agatha Christie hat ihre ersten fertiggestellten Manuskriptseiten meinem heißverehrten Robert Ripley vermacht, der die Welt mit seinen Odditorien und seinem Kuriositätensammelwahn beglückt(e).




Wer errät's?


Ja genau, 221b Baker Street. Zwar nicht die echte (fiktive), sondern ein paar Häuser weiter,
aber liebevoll auf drei Etagen nachgebaut und mit lebendigen Miss Hudson-Kopien ausgestattet.


Irene Adler macht ihre Aufwartung.


Eine echte Perle! Berufswunsch: Baker Street Boy. Besonders wenn Dinos und Fische involviert sind. :)


Die Fabelwelt hinterlässt überall in Eng- und Irland ihre Spuren.
Hier mit Peter Pan im Hyde Park.


Und der verspielt schöne und uralte Elfenbaum in den Kensington Gardens.



Und zu guter Letzt: Ich war hier und muss es aller Welt mitteilen! Henry V im
shakespearschen Original, im Globe und im Stehen - Waaaaahnsinn.
Ich muss äußerst dringend in diese wundervolle Stadt umziehen.

P.S.: An den Rezensionen arbeite ich, versprochen. ;)

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